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Endometriose: Steckt diese Krankheit hinter deinen Regelschmerzen?

So viele Frauen sind betroffen!

Quelle: New Africa/Shutterstock.com

Es gibt immer noch viel zu viele Klischees und Vorurteile, die sich rund um das Thema Menstruation drehen. Es ist von sogenannten „Frauenproblemen“ die Rede und über die angebliche Unpässlichkeit der Damenwelt machen sich auch immer wieder Filme und Serien auf herablassende Weise lustig. Dabei sind vor allem heftige Regelschmerzen nicht normal und können sogar Zeichen einer ernsthaften Krankheit sein.

Wenn es eine Sache gibt, die Frauen nicht einfach unkommentiert hinnehmen und als gegeben abtun sollten, dann sind es regelmäßige extrem starke Schmerzen während der Periode. Im schlimmsten Fall können dies Symptome der noch weitgehend unerforschten chronischen Krankheit Endometriose sein. Hierbei kommt es zu Wucherungen von Gewebe, das dem der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, sich allerdings außerhalb des Uterus befindet. Auch andere Organe können laut ze.tt betroffen sein, wenn es sich um sogenannte tief-infiltrierende Herde handelt.

Zahlenmäßig sind weltweit etwa 176 Millionen geschlechtsreife Personen mit Gebärmutter betroffen, wie refinery29.com berichtet. Das sind allein in Deutschland ca. 50.000 Neuerkrankungen jährlich. Doch viel zu selten wird eine richtige Diagnose erstellt und bis dies der Fall ist, vergehen oft viele Jahre. Neben nicht eindeutigen Beschwerdebildern und einem Mangel an Wissen über die Krankheit sind es aber vor allem auch die Frauen selber, die ihre Schmerzen einfach hinnehmen.

Zusätzlich zu den bekannten und oftmals belächelten Regelbeschwerden kann Endometriose auch zu Schmierblutungen und unregelmäßigen Blutungen, Müdigkeit, Magen-Darm-Problemen und sogar Unfruchtbarkeit führen. Theoretisch kann die Krankheit sogar tödlich verlaufen, wenn es etwa zu einem Darmverschluss kommt, der unerkannt und somit unbehandelt bleibt. Aber meist sind es eben „nur“ die diversen Dinge, mit denen sich viele Frauen ohnehin schon jeden Monat rumplagen müssen. Und genau das ist das Problem: „Endometriose hat als gutartige Erkrankung, die die Lebensqualität zwar stark beeinträchtigt, aber das Leben nicht bedroht, keine große Lobby“, erklärt Dr. Sylvia Mechsner von der Berliner Charité.

„In diesem Kontext hat die Endometriose eine schlechtere Stellung, da die Öffentlichkeit wenig darüber aufgeklärt ist, obwohl die Krankheit unter Menschen mit Uterus genauso gängig ist wie Diabetes oder Asthma“, bestätigt auch Prof. Andrew Horne, Gynäkologe und Endometriose-Experte von der University of Edinburgh, die geringe öffentliche Wahrnehmung. Und während es für Diabetes einen zuverlässigen Bluttest gibt, kann eine endgütige Diagnose bei Endometriose nur durch eine Bauchspiegelung gestellt werden. Es ist also an der Zeit und im Grunde längst überfällig, dass wir endlich offen über das Thema Menstruation und vor allem Endometriose in der Öffentlichkeit reden!

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Foto: New Africa/Shutterstock.com


 

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